Andiast-Sumvitg

Andiast-Sumvitg
LängeAufstiegAbstiegMinimale HöheMaximale HöheUngefähre Dauer
21.75 km780 m965 m855 m1297 m6:15 h

Pius und Miriam mit Gypsie und Mia (vom 16.06.18):

Heute Morgen um 10.10 Uhr setzen wir bei der Posthaltestelle in Andiast unsere Wanderung auf dem Jakobsweg Graubünden fort. Beim Dorfausgang biegen wir nach rechts in einen Wiesenweg ab, laufen im Zickzack ein Tobel hinunter, überqueren den Bach Ual da Ladral und wandern auf der anderen Seite wieder hoch. Nach einem erneuten kurzen Abstieg passieren wir die Sesselbahn Waltensburg, die im Winter Skifahrer und Snowboarder ins Skiparadies Brigels-Waltensburg-Andiast bringt. Von hier führt ein asphaltierter Weg über Weideland immer der linken Talflanke entlang. In einer scharfen Kurve nehmen wir die linke Abzweigung und befinden uns wenig später abermals auf einem Wiesenweg, welcher über eine traumhafte Blumenwiese verläuft. Hier wimmelt es von Bienen, Junikäfern, Schmetterlingen und anderen Insekten. Wir sind überwältigt von den bunten Farben und der Artenvielfalt die hier vorherrscht. Immer leicht aufwärts gehend erreichen wir schliesslich den Lag da Breil (Brigelsersee). Der grün-blau strahlende Bergsee ist rund 500 m lang und bis zu 140 m breit. Da er zur Gewinnung von elektrischer Energie genutzt wird, ist das Baden verboten. Brigels liegt zusammen mit Andiast und Waltensburg auf einer Sonnenterrasse des Bündner Vorderrheintals. Im Sommer lockt die Destination mit ihrem Wanderangebot, den Biking-Möglichkeiten und dem Golfplatz. Im Winter verwandelt sie sich in ein Schneeparadies für die ganze Familie.

Der Jakobsweg verläuft einige Meter oberhalb des Sees, zu unserer Linken grasen unzählige Pferde auf einer grossen Weide. Anschliessend durchqueren wir den unteren Teil des Dorfes und wandern fortan auf einem schmalen Trampelpfad unterhalb der Kantonsstrasse über Wiesen und durch den Wald teils steil hinab. Wir sind froh, dass ein grosser Teil des Weges im Schatten verläuft und ab und zu ein kühler Wind bläst. Ansonsten wäre es uns und den Hunden wohl ein bisschen zu heiss.

Beim kleinen Dörfchen Casu gelangen wir auf eine kaum befahrene Asphaltstrasse, auf der allerdings streckenweise auf den angenehmeren gemähten Randstreifen ausgewichen werden kann. Wir laufen an einigen Talinas vorbei, den ortstypischen, am Stall vorgebauten Holzgestellen zum Ausreifen des Korns. Wenig später erreichen wir den Weiler Capaul und legen bei der Kirche in Caprè eine kurze Pause ein, es ist nun 12.40 Uhr.

Wir wandern immer leicht aufwärts auf dem Höhenweg durch offenes Gelände, passieren ein paar weitere kleine, herzige Dörfer mit alten Holzhäusern bis wir schliesslich in Schlans eintreffen. Oberhalb des Dorfkerns liegt hier die Kapelle Nossa Dunna della Naiv neben der Ruine des Turms von Schlans.

Auf einer Forststrasse gehen wir ein kurzes Stück weiter hoch, bis uns ein Trampelpfad in den Wald hineinführt. Der Niedergang einer Lawine im letzten Winter hat hier auf einer Länge von ca. 50 m eine Verwüstung hinterlassen, die noch lange zu sehen sein wird. Wir queren auf diesem Waldweg mehrere Bäche, die noch Schmelzwasser führen. Nach Erreichen des höchsten Punktes folgt ein langer und steiler Abstieg durch den Wald mit teils grossen Farnfeldern. Wir passieren den Weiler Cartatscha, welcher aus einer alten Häusergruppe und der kleinen Kapelle St. Valentin besteht. Eines der Häuser trägt oberhalb der Eingangstüre die Jahreszahl 1664. Von hier hat man ebenfalls Ausblick auf eine Burgruine, welche sich auf einem Moränenhügel befindet. Nach Cartatscha führt uns eine asphaltierte Strasse weiter abwärts an einem riesigen Rückhaltebecken aus Natursteinen vorbei, welches das darunter liegende Dorf vor Hochwasser schützen soll. Wir folgen dem Ferrerabach, bis wir wenig später in Trun eintreffen. Dieser Ort liegt idyllisch gelegen am Vorderrhein und ist historisch gesehen ein bedeutendes Dorf in der Geschichte Graubündens. Unter dem Ahorn bei der St. Anna-Kapelle wurde 1424 der Graue oder Obere Bund erneuert und erweitert. Dieser Bund gab später dem Kanton den Namen Graubünden.

Nach einer kühlen Erfrischung in einem kleinen und herzigen Gartenrestaurant laufen wir auf einer asphaltierten Strasse weiter und durchqueren die Dörfer Gravas, Campliun und Rabius. Ein schwach ausgeprägter Trampelpfad führt rechts weg ziemlich steil hinauf auf eine Anhöhe mit einem grossen Stein und einem Bänkchen. In der Luft liegt schwerer Heuduft. Nach einem anschliessenden kurzen Abstieg auf einem Wiesenpfad gelangen wir nach Sumvitg. Dieser Ort gehört zu den Gemeinden des Bündner Oberlandes, in denen sich das Rätoromanische am stärksten erhalten hat. Wir schlendern durch das Dorf und laufen weiter Richtung Bahnhof, welcher sich etwas ausserhalb befindet. Direkt am Weg liegt der Campingplatz Garvera, den wir um 17.30 Uhr erreichen. Wie immer werden wir herzlich empfangen und die Besitzerin freut sich riesig, dass wir zwei Hunde dabei haben. Wir tauschen uns ein klein wenig über den Jakobsweg Graubünden aus, den sie auch gerne bewandern würde. In der Ustria Staziun gönnen wir uns draussen auf der Terrasse ein leckeres Abendessen und geniessen den grandiosen Blick auf die wunderschöne Bergkette Garvera und ins Val Sumvitg.

Für die Übernachtung bezahlen wir Fr. 6.00 pro Person, Fr. 3.00 pro Hund, Fr. 10.00 für das Zelt und Fr. 3.00 an Kurtaxen.

Die heutige Etappe von 22 km verlief durch das schöne Bündner Oberland, grösstenteils entlang des Vorderrheins. Wir haben Aufstiege von 942 m und Abstiege von 1'156 m bewältigt. Fasziniert haben uns vor allem die vielen kleinen Dörfchen mit den hübschen Holzhäusern.

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