Ftan-Zernez

Ftan-Zernez
LängeAufstiegAbstiegMinimale HöheMaximale HöheUngefähre Dauer
25.23 km437 m598 m1388 m1664 m6:15 h

Pius und Miriam mit Gypsie und Mia (vom 07.05.18):

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel Bellavista in Ftan starten wir um 8.30 Uhr unsere dritte Etappe. Der Weg verläuft mehrheitlich geradeaus durch den Wald und über Wiesen immer auf der Sonnenseite des Tals. Kurz vor Ardez erreichen wir die Ruine einer Herberge aus dem 9. Jh. (Rouina Chanoua), welche sich direkt am Wegrand befindet. Hier machen wir eine Pause und schiessen ein paar tolle Fotos von den Hunden. Als wir unseren Weg fortsetzen, sehen wir nach kurzer Zeit auf einem Felsen bereits die Burgruine Steinsberg, ein Wahrzeichen des Unterengadins, und wenig später treffen wir im Dorf ein. Ardez gilt als Vorzeigedorf romanischer Wohnkultur und begeistert durch seine schön bemalten Häuser. Von hier laufen wir weiter auf einer sonnigen Teerstrasse und passieren nach einem mühsamen Aufstieg den Weiler Bos-cha und eine halbe Stunde später, diesmal auf einem ebenen Weg, das schöne Guarda. Dieses ist ein typisches Unterengadiner Dorf und ist im Sommer touristisch stark frequentiert. Guarda ist die Heimat des Schellen-Ursli und die mit Blumen geschmückten Engadiner-Häuser sind ein beliebtes Sujet für Fotografen. Aber von all dem merken wir nicht viel. Wie alle anderen Dörfer wirkt auch Guarda zu dieser Jahreszeit wie ausgestorben. Hier steht übrigens auch die kleinste Bibliothek der Welt, auf nur 1 m2 in einer umgewandelten Swissom-Telefonkabine.

Da es bereits fast Mittag ist, kaufen wir im Dorfladen etwas zu essen und zu trinken und setzen uns auf eine Bank. Die Hunde schlafen während dem Picknick friedlich neben uns. Nach Guarda beginnt der Abstieg Richtung Lavin. Hier begegnen wir auch das erste Mal anderen Wanderern. Bis jetzt waren wir immer alleine unterwegs. Als wir einige Zeit später nochmals zurück blicken, sehen wir Guarda wunderschön gelegen hoch oben auf einer Sonnenterrasse. Dieser Anblick ist wirklich überwältigend.

Der Weg führt uns nun zurück in die Talsohle des Unterengadins. Lavin ist ein 213-Seelenort und wurde nach einem Grossbrand im Jahre 1869 wieder vollständig aufgebaut. Ab Lavin laufen wir auf einer Asphaltstrasse alles dem Inn entlang. Nach den vielen Auf- und Abstiegen der letzten Tage kommt uns dieser ebene Weg fast ein bisschen langweilig vor. Auf halber Strecke können wir das Be- und Entladen der Autos und Lastwagen der Vereinastation Sagliains beobachten. Nach etwas mehr als einer Stunde treffen wir im malerischen Dorf Susch, am Fusse des Flüelapasses, ein. Von hier sind es noch ca. 6.5 km bis nach Zernez, dem Ende dieser Etappe.

Der Weg verläuft zuerst über einen schmalen Graspfad direkt am Fluss entlang und später durch den Wald und ist anspruchslos. Nach der heutigen Strecke von ca. 25.5 km sind wir alle froh, als wir um 15.20 Uhr Zernez erreichen. Zernez ist das Tor zum Schweizerischen Nationalpark, dem grössten Schutzgebiet der Schweiz, und geografischer Mittelpunkt des Engadins. Hier angekommen, gönnen wir uns ein Eis im Hotel Bär & Post. Danach laufen wir zum Bahnhof, von wo uns ein Postauto zurück nach Müstair fährt wo unser Auto geparkt ist. Während der Fahrt lassen wir noch einmal die letzten drei Tage Revue passieren. Wir können es fast gar nicht glauben, wie viele tolle Orte wir kennen gelernt haben und wie wunderschön der Jakobsweg Graubünden ist. Aus Gesprächen mit den Inhabern der Hotels, bei denen wir den Pilgerstempel geholt haben, erfuhren wir, dass der Jakobsweg Graubünden nicht oft gelaufen wird, was wir total schade finden. Wir freuen uns jetzt schon auf die nächsten Etappen, die uns von Zernez über den Scalettapass nach Davos und weiter über den Strelapass nach Chur bringen werden.

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