Gemeinsam in die Jahre wandern

Wenn dein Hund in die Jahre kommt und die Welt nicht mehr so flink erkundet wie einst, beginnt ein neues Kapitel eures Abenteuers: das Wandern im Seniorenmodus! 

Stell dir vor, du brichst zusammen mit deinem alten vierbeinigen Freund zu einem neuen Abenteuer auf. Die Wege, die ihr erkundet, sind nicht mehr so mühelos zu bewältigen wie früher, denn dein treuer Begleiter hat ein paar graue Haare mehr bekommen und sein Tempo ist nun gemächlicher. Doch das Wandern mit einem älteren Hund kann eine wunderbar bereichernde Erfahrung sein, die eine sorgfältige Planung und eine große Portion Einfühlungsvermögen erfordert.

Dein alter Kamerad kann vielleicht nicht mehr so viele Kilometer wandern wie in jungen Jahren. Altersbedingte Beschwerden wie Arthritis zum Beispiel können seine
Beweglichkeit einschränken und Schmerzen verursachen. Dein pelziger Freund könnte nicht mehr ganz so scharf sehen oder hören. Vielleicht zeigt er auch eine gewisse Zurückhaltung, wenn es darum geht, den Berg zu erklimmen oder dem Eichhörnchen nachzujagen, das ihn früher stundenlang beschäftigt hat. Da ist es wichtig, dass du das Wandertempo an seine neuen "Comfort"-Einstellungen anpasst. Denk an eine gemütliche Route, die nicht zu anspruchsvoll ist – schließlich ist dein Hund jetzt im “Genießer-Modus". Passe also Wanderdistanz und Tempo an deinen Hund an. Wähle eine gemütliche Route ohne große Steigungen oder rutschige Pfade. Regelmäßige Pausen sind ein Muss, damit dein Hund verschnaufen kann, besonders an warmen Tagen, um eine Überhitzung zu vermeiden.

Aber auch kognitiv finden im Alter gewisse Abbauprozesse im Gehirn deines Hundes
statt, ähnlich wie bei der Alzheimer-Krankheit bei Menschen. Alte Hunde sehen die Welt oft mit anderen Augen. Sie könnten verwirrt sein oder sich schneller gestresst fühlen. Wenn dein Hund plötzlich inmitten einer Wanderung stehen bleibt und unsicher wirkt, sei geduldig und gib ihm Zeit, sich zu orientieren. Beachte auch, dass ältere Hunde oft nicht mehr so gut in der Lage sind, ihre Körpertemperatur zu regulieren, was sie anfälliger für Wetterextreme macht.

Eine gute Ausrüstung ist daher unerlässlich. Ein gut sitzendes Geschirr, das deinem Hund Halt gibt, ohne zu drücken, und wenn nötig, spezielle Hundeschuhe, die ihm auf
unebenen Wegen mehr Sicherheit bieten, können sehr hilfreich sein. Vergiss nicht, immer genug Wasser mitzunehmen. Leichte Snacks für die Pausen sollten auch nicht fehlen. Ein tragbarer, zusammenklappbarer Napf sollte bei keiner Wanderung fehlen, damit dein Hund gut hydratisiert bleibt.

Plane deine Touren klug und meide extreme Wetterbedingungen. Die frühen
Morgenstunden oder der späte Nachmittag eignen sich oft am besten für einen Ausflugmit einem älteren Hund. Wähle Wege, die natürlichen Schatten bieten, und vermeide Asphalt, der in der Sonne heiß werden kann. Denke ebenfalls daran, genügend Pausen einzulegen, damit er die Natur genießen und sich ausruhen kann, ohne dass er sich überanstrengt.

Und während ihr dort draußen seid, denke immer daran: Jeder Moment, den ihr
gemeinsam verbringt, ist kostbar. Auch wenn er nicht mehr der schnellste im Park ist und ihr nicht mehr die höchsten Berge erklimmt, die Zeit mit dir ist für ihn Gold wert. Also, macht euch bereit für langsame, aber wunderschöne Wanderungen, bei denen jeder Schritt zählt und jede Schnüffelpause eine Geschichte erzählt. Geniesst die gemeinsame Zeit draussen in der Natur. 

Wandern ist nicht nur eine körperliche Aktivität, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, die Bindung zu deinem Hund zu vertiefen und ihm die Liebe und Aufmerksamkeit zu geben, die er in seinem goldenen Alter verdient. So wird jede
Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis, das euch beide bereichert. Pack die
Wanderschuhe und Leckerlis ein und auf geht's ins nächste Abenteuer – behutsam und mit ganz viel Herz.

Eure Anja mit Sammy & Greta