Von Anja Papenberg
"Die Tage werden kürzer, es wird kälter und regnerischer. Der Herbst ist da. Für mich eine der schönsten Jahreszeiten und viel zu schnell vorbei. Was gibt es entspannenderes als mit dem Hund einen ausgedehnten Herbstspaziergang durch das bunte Laub zu geniessen? Die Temperaturen sind für unsere Hunde endlich wieder angenehm und wenn wir richtig angezogen sind, stört der Regen auch nicht so sehr. Was aber, wenn es wie aus Kübeln schüttet, stürmt und überhaupt nicht angenehm ist, draussen unterwegs zu sein? Mag man den Herbst auch noch so sehr? Mit dem Hund raus müssen wir trotzdem. In diesem Fall beschränke ich mich auf das Minimum. Kurze Löserunden und dann ab nach Hause und den Hund indoor beschäftigen.
Ein paar Ideen möchte ich euch hier vorstellen:
Futtersuche Indoor - so vielseitig
Die Futtersuche geht eigentlich immer, denn welcher Hund setzt nicht gerne seine Nase ein und frisst gerne.
Und falls Ihr Euch Sorgen macht, dass Eure Hunde zu dick werden, nehmt einfach das normale Futter. Für unsere Hunde ist es nämlich viel spannender, ihr Futter zu “erjagen”, als es einfach nur im Napf vor die Nase gestellt zu bekommen.
Schatzsuche oder Die Suche nach kleinen Gegenständen
Bei der Suche nach kleinen Gegenständen lernen eure Hunde wie der Name es schon sagt kleine Gegenstände zu suchen und anzuzeigen. Und Letzteres ist hierbei am wichtigsten. Denn Die Anzeige erfolgt indem der Hund den Gegenstand mit der Nase anzeigt und solange in dieser Position verharrt, bis er von euch aufgelöst und belohnt wird.
Der Aufbau
Eine wunderbare und sehr anstrengende Beschäftigung, die deinen Hund sehr gut auslastet. Falls du Interesse an dieser faszinierenden Beschäftigung hast, melde dich bei uns.
Übrigens kannst du deinem Hund ebenso beibringen, den Schlüssel, die Fernbedienung oder dein Handy zu suchen.
Der Hund als Haushaltshelfer
Wie wäre es, wenn dein Hund dir beim Verräumen der Wäsche oder beim Aufräumen helfen würde? Super, nicht wahr?
Hierzu ist es von Vorteil, wenn dein Hund bereits apportieren kann.
Der Aufbau
Eine aktive Beschäftigung, die gerade apportierfreudigen Hunde Spass macht.
Geruchsdifferenzierung
Bei dieser Art von Beschäftigung ist wiederum die Nase Deines Hundes gefragt. Es geht darum, deinen Hund auf einen bestimmten Geruch zu konditionieren und diesen anschliessend unter diversen anderen Gerüchen aufzuspüren. Nehmen wir das Beispiel Kamillentee. Ziel soll es sein, dass ihr verschiedene Behälter mit diversen Teesorten in der Wohnung verteilt stehen habt und der Hund soll nun den Behälter mit dem Kamillentee finden. Eine sehr anspruchsvolle Aufgabe für die Hundenase.
Der Aufbau
Zunächst gilt es, dem Hund den Geruch schmackhaft zu machen, denn dieser bedeutet für den Hund ja erst einmal nichts. Wie du das machst, hängt von deinem Hund ab. Apportiert dein Hund gerne und spielt gerne, bietet sich diese Variante an. Befülle ein Spielzeug oder einen Futterbeutel mit einem Beutel Kamillentee und spiele dann mit deinem Hund wie gehabt. Er wird nebenbei nun den Duft vom Kamillentee wahrnehmen und positiv verknüpfen. Du kannst ebenso gut über Futter gehen, wenn dein Hund lieber frisst als spielt. Jedes Mal, wenn er sich mit dem Kamillentee beschäftigt, gibt es etwas feines zu essen. Auch auf diese Art wird der Duft positiv verknüpft. Beschäftigt sich dein Hund nun viel und gerne mit dem Duft, kannst du diesen nun benennen. Im zweiten Schritt stellst Du nun einen leeren Behälter in die Nähe des Behälters mit Kamillentee. Geht der Hund zum leeren Behälter, passiert nichts und geht er zum Kamillentee wird er fürstlich belohnt. Wenn das auch gut funktioniert, kannst Du weitere leere Behälter dazu nehmen und irgendwann dann auch einen anderen Duft. Hat dein Hund verstanden, dass er jedes Mal den Kamillentee anzeigen musst, kannst du nach und nach weitere Verleitungsdüfte dazu stellen. Zunächst einmal alles auf Sich, d.h. dein Hund darf zuschauen. Schwieriger wird es dann, wenn die Düfte zusätzlich noch versteckt werden. Auch mit dieser Art von Beschäftigung kannst du deinen Hund innert kürzester Zeit hervorragend auslasten.
Spass in der Tiefgarage
Ja, ihr habt richtig gehört. Auch die Tiefgarage oder ein Keller, der gross genug ist, wird von mir genutzt.
In der Garage lässt es sich super apportieren, denn es gibt genug Platz. Ebenso Versteckmöglichkeiten, wobei ihr natürlich darauf achten solltet, kein fremdes Eigentum zu beschädigen.
20 Minuten intensives Apportiertraining in Kombination mit allen möglichen Signalen die der Hund kennt, kann sehr effizient sein.
Hier mal ein Beispiel:
Dieses Szenario ist unendlich ausbaufähig und wandelbar. Eurer Fantasien sind hier keine Grenzen gesetzt und ihr könnt so super die Grundsignale festigen. Der Vorteil ist, dass es in der Tiefgarage nicht so viel Ablenkung gibt und der Hund sich so besser konzentrieren kann. Achtet aber darauf, dass ihr kleinschnittig vorgeht und auch immer wieder belohnt zwischendurch.
Die Trickkiste
Wie wäre es denn, wenn Ihr die kalte und graue Jahreszeit nutzt und eurem Hund ein paar Tricks beibringt. Ideen hierzu findet ihr zu Hauf im Internet oder in Büchern. Ich möchte euch an dieser Stelle keinen bestimmten Trick vorstellen sondern eher das Tricktraining allgemein.
Es gibt verschiedene Methoden, wie ich dem Hund Tricks beibringen kann. Ich persönlich nutze gerne das sogenannte shaping. Beim shaping kommt der Hund durch ausprobieren selbst zur Lösung. Erwünschtes Verhalten wird belohnt, sodass der Hund dieses Verhalten öfter zeigt. Alle anderen Verhaltensweisen laufen ins Leere. Wichtig ist hierbei, dass ihr ein gutes Timing habt, damit Ihr den Hund auch wirklich ganz genau für das gewünschte Verhalten bestätigen könnt und er dieses dann öfter zeigt.
Hierzu eignet sich besonders der sogenannte Clicker oder ein Markerwort. Beides ist sozusagen ein Versprechen auf die Belohnung und man kann dem Hund damit auch aus Entfernung bestätigen, dass die unmittelbar zuvor ausgeführte Handlung erwünscht ist.
Beispiel:
Ich möchte, dass mein Hund mit der Nase einen Ball anstupst. Zunächst gebe ich ihm ein Startsignal, dass er jetzt loslegen darf und sich ausprobieren kann. Da mein Hund noch nicht weiss, was ich von ihm möchte, wird jeder noch so winzig kleine Schritt in die Richtung des erwünschten Verhaltens bestätigt. In diesem Fall auch nur ein Blick Richtung Ball. Ich bestätige den Blick Richtung Ball nun so oft, bis der Hund immer öfter und schneller zum Ball schaut. Dann reicht mir der Blick nicht mehr und ich warte, bis er sich vielleicht in Richtung Ball bewegt. Nun belohne ich dieses Verhalten mehrmals hintereinander. Und so weiter. Das ganze spiele ich solange durch, bis der Hund das von mir erwartete Verhalten zuverlässig zeigt. Nun kann ich wieder ein entsprechendes Signal einführen, auf welches der Hund dann den Trick vorzeigt.
Ein paar Beispiele für Tricks: Winken, Hinlegen oder Peng, Pfote geben, High Five, Schäm dich, Küsschen.
Die Ideen sind natürlich nicht abschliessend und sollen Euch nur einen kleinen Denkanstoss geben. Solltet Ihr selbst noch tolle Vorschläge haben oder eine der hier vorgestellten Beschäftigungsideen ausprobiert haben, freuen wir uns natürlich über Eure Verlinkungen auf Social Media. @anja.papenberg & @schweizmithund
Ich wünsche Euch nun einen schönen Herbst und mit der richtigen Kleidung kann es auch draussen sehr viel Spass machen. Aber auch unsere Hunde freuen sich mal über einen Tag chillen auf der Couch ;-)."
Herzlich
Eure Anja & Sammy
Hier zu weiteren Infos über Anja Papenberg, Martin Rütter DOGS