Frühlingserwachen

Die Natur erwacht aus dem Winterschlaf

Auch wenn vielerorts noch Schnee liegt und die Skisaison im Gange ist, lassen sich die Vorboten des Frühlings nicht übersehen. Die Temperaturen steigen, die ersten Schneeglöckchen spriessen und die Vögel zwitschern wieder fröhlich. Es zieht uns nach draussen. Die kalte und dunkel Jahreszeit ist vorbei.

H-und.ch: Die Schweiz mit Hund erleben

Ein Beitrag von Anja Papenberg.

Mit dem Frühling erwacht nicht nur die Natur, sondern auch die Lebensfreude unserer Hunde. Die wärmere Jahreszeit lädt zu ausgiebigen Spaziergängen ein, bei denen wir mit unseren Vierbeinern die vielfältige Flora erkunden sowie die ersten Sonnenstrahlen geniessen können. Leider kommt diese Zeit nicht ohne eine lästige Gefahr daher: Zecken. Erste Meldungen über Zeckenbisse gibt es bereits. Ich selbst habe auch schon eine von meinem Hund gesammelt vor ein paar Tagen. Ein Zeckenbiss oder vielmehr die Krankheiten, die durch diesen übertragen werden, können sowohl für Mensch als auch für unsere Hunde sehr gefährlich werden und ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. Daher ist eine effektive Zeckenprophylaxe von entscheidender Bedeutung.

Warum sind Zecken so gefährlich?

H-und.ch: Zecken Hund

Zecken sind Überträger verschiedener Krankheiten, darunter die gefürchtete Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Die Symptome reichen von grippeähnlichen Beschwerden bis hin zu schweren neurologischen Erkrankungen. Haustiere sind ebenfalls gefährdet, wobei besonders Hunde durch die sogenannte“Babesiose” betroffen sein können, eine durch Zecken übertragene Blutparasitose.

Effektive Zeckenprophylaxe für Menschen:

  • Geeignete Kleidung: Tragen Sie helle, geschlossene Kleidung, um Zecken leichter zu entdecken. Tragen Sie lange Hosen und stecken Sie diese in die Socken, um zu verhindern, dass die kleinen Blutsauger unter die Hose gelangen.
  • Insektenschutzmittel: Verwenden Sie auf unbedeckter Haut ein wirksames Insektenschutzmittel, vorzugsweise mit dem Wirkstoff DEET.
  • Regelmässige Kontrolle: Nach einem Aufenthalt im Freien ist es wichtig, den Körper gründlich nach Zecken abzusuchen, insbesondere in Hautfalten und Haaransätzen.

Zeckenprophylaxe für Haustiere:

  • Zeckenschutzmittel: Es gibt verschiedene Zeckenschutzmittel für Hunde und Katzen, von Spot-on-Präparaten über Halsbänder bis hin zu Medikamenten. Wie bei jedem Mittel gibt es auch hier diverse Risiken und Nebenwirkungen. Man sollte also selbst abwägen, welche Gefahr man als schlimmer ansieht. Die Gefahr einer schlimmen Krankheit durch einen Zeckenbiss oder Nebenwirkungen von Prophylaxemitteln.
  • Die pflanzliche Alternative: Natürlich gibt es auch ausreichend pflanzliche Alternativen. Was nun am besten hilft, kann abschließend nicht gesagt werden. Hier hat jeder seine eigenen Erfahrungen gemacht und weiss, was bei seinem Hund besonders gut wirkt. In jedem Fall sollte man die Prophylaxe während der warmen Monate, also der Zeckensaison, anwenden.
  • Tägliche Kontrolle: Am wichtigsten ist es immer noch nach jedem Spaziergang das Fell des Hundes gründlich nach Zecken abzusuchen. Warum nicht in Verbindung mit einer entspannten Massage oder Streicheleinheit. Ein schönes Ritual nach jedem Spaziergang.
  • Wie entferne ich eine Zecke: Hat sich so eine Zecke bereits festgebissen, entfernt man diese mit geeigneten Werkzeugen oder einer Pinzette vollständig und so schnell wie möglich. Eine Impfung gibt es leider nur gegen FSME. Hierzu verweisen wir aber auf die Tierärzte.

Die Zeckengefahr ist real, aber mit geeigneten Vorsichtsmassnahmen können wir mit unseren Hunden unbeschwert die warmen Frühlingstage genießen. Vorsorge ist gut, man sollte sich aber auch nicht verrückt machen.

Weitere Frühlingsgefahren für unsere Hunde

1. Giftköder und Pflanzenschutzmittel
Nicht nur uns Hundehalter zieht es bei den milderen Temperaturen nach draussen. Auch die Gartensaison beginnt so langsam wieder – dabei kommen häufig Düngemittel, Pestizide oder Schneckenkorn zum Einsatz, die für Hunde hochgiftig sein können. Auch in Parks und auf Feldern werden oft Pflanzenschutzmittel verwendet. Daher gilt: Hunde sollten nicht unbeaufsichtigt auf Wiesen oder in Gärten herumschnüffeln oder Gras fressen. Leider gibt es während der warmen Monate wieder vermehrt Berichte über ausgelegte Giftköder. Eine aufmerksame Kontrolle des Bodens während des Spaziergangs und ein gezieltes Anti-Giftköder-Training können helfen, das Risiko zu minimieren.

2. Allergien und Pollenflug
Wusstet ihr, dass nicht nur wir Menschen, sondern auch unsere Hunde an Allergien leiden können? Typische Symptome sind Juckreiz, Hautreizungen, tränende Augen oder häufiges Niesen. Besonders betroffen sind Hunde, die viel in hohen Wiesen oder an blühenden Sträuchern unterwegs sind. Bei Verdacht auf eine Allergie wendet euch an euren Tierarzt.

3. Frühlingsblumen – hübsch, aber giftig!

Viele Frühblüher wie Narzissen, Tulpen, Krokusse oder Maiglöckchen sind für Hunde giftig. Das Knabbern an diesen Pflanzen oder das Aufnehmen von Zwiebeln und Blüten kann zu Verdauungsproblemen, Erbrechen oder im schlimmsten Fall zu schweren Vergiftungen führen. Beim Spaziergang und im eigenen Garten sollte man also darauf achten, dass Hunde nicht an unbekannten Pflanzen knabbern oder diese sogar fressen.

(Bild: Krokusweg-Eggiwil)

H-und.ch Krokuss Hund Schweiz

4. Frühjahrsputz – Chemikalien vermeiden
Mit dem Frühling beginnt auch die Zeit des gründlichen Putzens. Viele Reinigungsmittel enthalten jedoch Inhaltsstoffe, die für Hunde gefährlich sein können, insbesondere wenn sie an frisch gewischten Böden oder behandelten Oberflächen lecken. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auf natürliche Alternativen wie Essig oder Zitronensäure setzen.

Brut- und Setzzeit

Mit dem Frühling beginnt nicht nur die Blütezeit für die Natur, sondern auch die Brut- und Setzzeit bei vielen Wildtieren. Für Hundehalter bedeutet dies, besonders aufmerksam und rücksichtsvoll zu sein, um die heimische Tierwelt zu schützen und ein harmonisches Miteinander zu gewährleisten. In vielen Kantonen herrscht daher eine generelle Leinenpflicht von Anfang April bis Ende Juli.

H-und.ch: Schweiz mit Hund erleben

Während der Brut- und Setzzeit bringen viele Wildtiere wie Rehe, Vögel und Hasen ihren Nachwuchs zur Welt. Die Jungtiere sind in den ersten Lebenswochen besonders schutzbedürftig und können durch äußere Einflüsse gefährdet werden. Vor allem durch stöbernde und wildernde Hunde. Eine Gefahr, die real ist und dem Nachwuchs der Wildtiere im schlimmsten Fall das Leben kosten kann.

Es wäre schön, wenn sich alle Hundehalter daher an die folgenden Regeln halten würden:

1.Leinenpflicht beachten: Auch wenn es mancherorts keine offizielle Leinenpflicht gilt, so ist es wünschenswert, dass die Hunde in Naturschutzgebieten, an Waldrändern und im Wald an die Leine genommen werden. Vor allem dann, wenn ich für keinen zuverlässigen Rückruf bei meinem Hund garantieren kann. Auch das Toben allein oder mit Hundekumpels in hohem Gras oder Büschen sollte möglichst unterlassen werden, da die Wildtiere ihren Nachwuchs hier oft ablegen. Ein Hund muss nicht frei laufen, um glücklich und ausgelastet zu sein.

2.Wege nicht verlassen: Bleiben Sie auf ausgewiesenen Wegen, um Nist- und Brutplätze nicht zu stören. Ein Betreten von geschützten Bereichen kann für Wildtiere stressig sein und ihre Überlebenschancen verringern.

3.Rücksicht auf Wildtiere: Achten Sie darauf, dass Ihr Hund nicht wildert oder Wildtieren nachjagt. Das kann nicht nur für die Tiere, sondern auch für Ihren Hund gefährlich sein.

4.Informationen einholen: Informieren Sie sich über lokale Bestimmungen und Regelungen zur Brut- und Setzzeit in Ihrer Region. Dies kann von Ort zu Ort unterschiedlich sein. Mit Einholen der Information können Konflikte vermieden werden und wir tragen zum Schutz der Wildtiere bei.

Der Frühling ist eine schöne Jahreszeit und wir alle freuen uns, wieder vermehrt draussen unterwegs zu sein. Die Natur erfreut uns mit ihrer Blütenpracht. Nehmen wir also Rücksicht und sind mit unseren Hunden verantwortungsvoll unterwegs, sodass wir die heimischen Wildtiere nicht stören und schützen. Für ein harmonisches Miteinander.

Eure Anja & Sammy

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies und externe Komponenten wie Youtube-Videos und OpenStreetMap. Zur Datenschutzerklärung