Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken – und viele hängen noch den warmen Sommertagen nach. Doch auch im Winter gibt es tolle Möglichkeiten, mit deinem Hund aktiv zu bleiben! Wir zeigen dir, wie ihr euch optimal vorbereitet, worauf du achten solltest und warum Zughundesport eine spannende Winteraktivität für Mensch und Hund ist.
Drinnen stark werden - Indoor Übungen für Körper und Kopf
Nach einem aktiven Sommer mit Wanderungen, Spaziergängen oder Hundesport ist die Kondition deines Hundes meist gut aufgebaut – ein perfekter Ausgangspunkt für den Winter.
Es gibt keinen Grund, in der kalten Jahreszeit Pause zu machen! Besonders Hunde mit dichterem Fell und Unterwolle blühen bei kühlen Temperaturen erst richtig auf.
Gerade wenn es draussen regnet oder stürmt, eignet sich die Zeit ideal, um an Koordination und Muskelaufbau zu arbeiten. Eine gut entwickelte Muskulatur schützt deinen Hund vor Verletzungen, stabilisiert die Gelenke und unterstützt ihn bei sportlichen Aktivitäten wie Agility oder Zughundesport.
Auch Koordinationsübungen fördern Körpergefühl, Gleichgewicht und Aufmerksamkeit – perfekt, um gemeinsam zu trainieren und Spass zu haben.
Besonders ältere Hunde profitieren von gezieltem Muskelaufbau: Mit stärkerer Muskulatur und besserer Balance bewegen sie sich sicherer, können Ausrutscher ausgleichen und Gelenkbelastungen reduzieren.
💡 Tipp: Lass dir von einem/einer Hundephysiotherapeut/in passende Übungen zeigen. Eine jährliche Kontrolle – bei sehr aktiven Hunden sogar 3–4 Mal im Jahr – hilft, Verspannungen und Dysbalancen frühzeitig zu erkennen.
Ob Schneeschuhtour, Mantrailing oder Zughundetraining: Auch im Winter gilt – Aufwärmen ist Pflicht. Selbst wenn dein Hund im warmen Auto gesessen hat (achtet darauf dass er warm hat), ist er noch nicht bereit für sportliche Belastung. Muskeln und Gelenke müssen vorbereitet werden, um Verletzungen zu vermeiden.

Aufwärmen leicht gemacht
Beginnt euer Training mit einem ruhigen Einlaufen, bei dem sich der Hund frei bewegen und lösen kann (nicht nur 2 Minuten!). Danach helfen sanfte Mobilisationsübungen, den Körper auf Aktivität vorzubereiten. Der Beginn einer Trainingseinheit oder eines Ausflugs mit einem Hund ist im Idealfall ruhig und entspannt. Rituale sorgen für Ruhe und Konzentration – ein klarer Start hilft auch deinem Hund, fokussiert zu bleiben. Ist der Hund schon beim Aussteigen angespannt und aufgeregt, spannt sich auch die Muskulatur an und das ist nicht was wir möchten.
💡 Tipp: Lege z.B. ein ritualisiertes Aufwärmprogramm fest, dass der Hund auch irgendwann kennt. Rituale geben Sicherheit, Sicherheit gibt Ruhe und damit könnt ihr entspannt in eure Aktivität starten, egal wie diese aussieht.
Typische Warm-up-Übungen:
💧 Vergiss nicht: Auch im Winter braucht dein Hund regelmässig Wasser – besonders bei intensiven Sportarten wie Zughundesport.


Nach dem Training ist ein langsames Abkühlen genauso wichtig.
Ein kurzer Spaziergang, leichtes Ausstreichen und Zugang zu Wasser helfen, Muskeln zu entspannen und die Regeneration zu fördern. Ideal ist es wieder, wenn der Hund bei einem kurzen Spaziergang auslaufen kann und Wasser zur Verfügung bekommt. Die Zeit kann man als Besitzer gleich nutzen den Hund auszustreichen und die Pfoten zu prüfen. Dabei merkt man auch wie warm der Hund effektiv noch ist und kann entsprechend entscheiden wie lange das Cool-Down dauern sollte. Fürs Cool-Down können dieselben Übungen durchgeführt werden wie fürs Warm-Up. Das Ausstreichen des Hundes kann die Regeneration fördern.

💡 Tipp: Ein gemeinsames Cool-down-Ritual sorgt zudem für einen harmonischen Abschluss und stärkt eure Bindung. Zieh deinem Hund einen Mantel erst an, wenn er nicht mehr überhitzt ist. So kann er wirklich herunterfahren.
Der Zughundesport ist der Klassiker unter den Winteraktivitäten – und weit vielseitiger, als viele denken! Dabei trägt der Hund ein spezielles Zuggeschirr und ist über eine elastische Leine mit Rückdämpfer mit dem Menschen Mensch/Bike/Scooter/Schlitten verbunden.

Varianten de Zughundesports
Zughundesport stärkt Teamgeist, Muskulatur und Ausdauer – und bringt jede Menge Spass!

Das solltest du beachten

So gelingt der Einstieg
Probier es aus – spann deinen Hund einmal beim Spaziergang ein und beobachte, wie er reagiert.
Manche Hunde ziehen von selbst, andere müssen es erst lernen. Wenn du planst, regelmässig Canicross oder Bikejöring zu betreiben, lohnt sich ein Einführungskurs, um den Hund schrittweise und gesund an die Aufgabe heranzuführen.
Fazit: Gemeinsam stark durch den Winter
Der Winter ist keine Ruhezeit – im Gegenteil!
Mit gezieltem Muskeltraining, guten Aufwärm- und Abkühlritualen und neuen Herausforderungen wie dem Zughundesport bleibt dein Hund fit, gesund und motiviert.
Egal, ob beim Spaziergang, Training oder auf der Schneeschuhtour – geniesst die gemeinsame Zeit draussen und entdeckt, wie viel Freude Bewegung im Winter machen kann

Beitrag von Andrea Norinelli/Physiotherapeutin Animactive